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Realbrandtraining für Wanderuper Atemschützer

Am 21.01.2023 konnten unsere Atemschützer bei der Firma OffTEC Base GmbH & Co. KG in Enge-Sande ein Realbrandtraining absolvieren.

Da sich das Brandverhalten von alten Häusern und deren überwiegend massiver Einrichtung zu moderner Bauweise und moderner Einrichtung extrem unterscheiden, ist solch ein Training für ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute unabdingbar.

Wenn das Hab und Gut brennt, wird allgemein erwartet, dass die Feuerwehr kommt und löscht. Wenn darüber hinaus Familienangehörige, Freunde oder ggf. Haustiere im Brandobjekt zurückgeblieben sind, sind die Erwartungen an die Feuerwehr um ein Vielfaches höher. Das Hineinbegeben in das brennende Objekt durch die Feuerwehrleute wird vorausgesetzt – der „Job“ soll gemacht werden.

In diesem Moment denkt keiner an die Feuerwehrleute. Möglicherweise haben sie eine schwere Arbeitswoche oder anderweitigen Stress hinter sich. Und vor allem: Sie machen diesen Job ehrenamtlich.

Feuerwehrleute begeben sich mit der Begehung eines Hauses in Lebensgefahr, denn ein Innenangriff ist nicht kalkulierbar, da Feuer sich innerhalb weniger Sekunden verändern kann. Platzt als Beispiel aufgrund der großen Hitze die Fensterscheibe, kann Sauerstoff ungehindert eindringen in welcher Folge es zu einer Durchzündung kommt. Auf so extreme Brandverläufe kann nur reagiert werden.

Umso wichtiger ist es am „echten Feuer“ zu trainieren. Die Möglichkeiten dazu sind sehr gering und sehr kostspielig.

Bei unserem Realbrandtraining wurden wir durch die Ausbilder herzlichst in Empfang genommen und in den Ablauf eingewiesen. Darauf folgte ein sehr guter anschaulicher Unterricht, der methodisch viel zu bieten hatte. Hier wurden uns die bereits gemäß Ausbildungshilfen bestehenden Löschmethoden und Vorgehen erneut erläutert, aber auch kritisch hinterfragt. Die Ausbilder zeigten uns in der Theorie verschiedenste Löschmethoden und in welchen Situationen diese richtig anzuwenden sind. Ebenfalls wurde auf das Verhalten und die Gefahren des Rauches des Feuers eingegangen.

Als nächstes stand der praktische Teil auf dem Plan. Viel Wert wurde auf das „richtige Ausrüsten“ gelegt.

Jedem Einzelnen war bewusst, dass auch dieses Training lebensgefährlich sein kann, wenn hier nicht 100% genau gearbeitet wird. Nachdem wir alle einsatzbereit waren, haben wir uns gemeinsam mit den Ausbildern in den Übungscontainer begeben. Wir hockten uns vor die Brandstelle und unmittelbar danach wurde das Feuer gezündet.

Wir konnten die Entstehung des Brandes direkt beobachten. Das Temperaturverhalten und die immer schwierigeren Sichtverhältnisse konnten wir am eigenen Leib spüren und erleben. Durch die Zufuhr oder das Unterbinden von Sauerstoff wurde uns gezeigt, wie sehr sich das Brandverhalten massiv verändert.

Als wir dann die verschiedenen Löschmethoden einsetzten, konnten wir sofort sehen, wie sich die Bedingungen im Brandraum veränderten. Wir hatten Einfluss auf die Temperatur, Sichtverhältnisse und den Wasserdampf. Wir konnten förmlich mit dem Feuer spielen. Wobei es sich hier um sehr kontrollierbare Bedingungen handelte.

Mit Abschluss des Löschvorgangs folgt der nächste Schritt, die Einsatzstellenhygiene. Auch hier ist sehr gewissenhaftes Arbeiten gefragt. Die Schutzkleidung ist kontaminiert, voll von Brandrauchgasen und anderen Schmutzpartikeln. Es geht darum, möglichst wenig in die Lunge oder auf die Haut zu bekommen. Die Ausbilder zeigten uns eine Variante des Auskleidens, welche wir in unsere eigene Ausbildung einfließen werden lassen.

Nach ca. 4,5 Stunden Ausbildung ging der Nachmittag zu Ende, das Training war vor allem körperlich eine Herausforderung. Das Ausbildungsziel wurde erreicht und alle Teilnehmer konnten „ihren Werkzeugkoffer“ wieder füllen.

Ein Dank geht an unsere Ausbilder Finn und Torben, die uns hervorragend durch die Ausbildung geführt haben.

Zusätzlich möchte ich mich bei den Geschäftsführern Sascha Jacobsen und Heinz Breitfeld vom Bürgerwindpark Wanderup GmbH & Co. KG bedanken, die uns den Durchgang durch ihre Spende von 700,- € erst ermöglicht haben.