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Großfeuer zerstört Gasthaus in Hüllerup

Meterhoch loderten die Flammen in den Nachthimmel:Ein Brand zerstörte am Sonntagabend mit dem Gasthaus Hüllerup auch die berufliche Existenz eines Ehepaares und raubte ihm und mehreren Wohnungsmietern Hab und Gut, Schaden: mindestens eine halbe Million Euro.

HANDEWITT | Gegen 20.50 Uhr hatten Anwohner eine starke Rauchentwicklung im ersten Obergeschoss des Gebäudes an der Bredstedter Straße entdeckt und den Notruf gewählt. Die Schleswiger Rettungsleitstelle löste daraufhin sofort Großalarm für die Wehren Haurup-Hüllerup, Handewitt, Ellund, Jarplund und Weding aus.

Bei ihrem Eintreffen bemerkten die Einsatzkräfte zunächst auch die starke Rauchentwicklung. Mit einem Innenangriff unter Atemschutz versuchten sie, den Brand unter Kontrolle zu bringen. "Aufgrund des starken Westwindes wurde das Feuer aber derart angefacht, dass es schnell auf den Dachstuhl und den Anbau übergriff", erklärt Kreiswehrführer Walter Behrens, der ebenfalls zur Brandstelle geeilt war.

Rund eine halbe Stunde nach Ausbruch des Brandes gab es dann plötzlich eine Durchzündung, woraufhin Flammen aus dem Dach loderten. Von dort breitete sich das Feuer auch auf den 300 Personen fassenden Saal der Gaststätte aus. Innerhalb weniger Minuten standen sowohl das Hauptgebäude als auch der Anbau lichterloh in Flammen. Die Feuerwehr Handewitt konnte ihr Tanklöschfahrzeug, das direkt am Gebäude positioniert war, gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Sofort ließ die Einsatzleitung die Drehleiter der Berufsfeuerwehr aus Flensburg nachalarmieren - ebenso wie die Freiwilligen Feuerwehren aus Wanderup und Flensburg-Weiche. Innerhalb kürzester Zeit waren sechs Feuerwehren mit rund 130 Kräften im Einsatz.

Erst rund eine halbe Stunde vor Ausbruch des Brandes hatte die Gaststätte nach einem gemütlichen Adventsnachmittag ihre Türen geschlossen - daher waren zum Unglückszeitpunkt keine Gäste mehr in dem Restaurant.

Auch die Mieter der Wohnungen, die sich im ersten Stock über der Gaststätte befinden, konnten sich rechtzeitig ins Freie retten. Völlig geschockt verfolgten sie ebenso wie die Inhaber der Gaststätte die Löscharbeiten von der gegenüberliegenden Straßenseite aus. Sie wurden noch vor Ort durch Einsatzkräfte der Feuerwehr und einen Notfallseelsorger betreut.

Obwohl das Haupthaus und der Saal des weithin für seine gute Küche und die Tanzveranstaltungen bekannten Gasthauses vollständig niederbrannten, konnte die Feuerwehr mit einem umfangreichen Löschangriff trotz des starken Windes eine benachbarte Siedlung aus Holzhäusern erfolgreich vor den Flammen schützen.

Noch bis gestern Mittag war die Feuerwehr mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Immer wieder wurde die Brandruine auch mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern.

Wie das verheerende Feuer in dem Gasthof ausbrechen konnte, ist bislang noch nicht geklärt. Die Flensburger Kriminalpolizei ermittelt, konnte die Brandruine aber auch erst betreten, als alle Glutnester gelöscht waren. Der entstandene Sachschaden wird von der Polizei auf mehr als eine halbe Million Euro geschätzt.