Direkt zum Inhalt

60 Tonnen Kran fährt in Graben

Am 23.08.2022 um 13:33 Uhr wurden wir mit dem Einsatzstichwort "TH Y LKW" alarmiert.

Der Kran ist ausgerechnet auf die Seite gestürzt, auf der sich die Tanks für Diesel und Hydrauliköl befinden. Dies erschwert den Einsatz der Feuerwehr extrem.

Ein umgestürzter Kranwagen sorgt seit dem frühen Nachmittag für eine Vollsperrung der B200 westlich von Flensburg. Die Bergungskräfte stehen vor einer Herausforderung, denn der auf der Seite liegende Koloss muss mit zwei weiteren Kränen wieder aufgerichtet werden.Ereignet hatte sich der Unfall gegen 13.30 Uhr zwischen den Ortsteilen Grünberg und Kragstedt. Aus bislang nicht bekannten Gründen war der Fahrer des Kranwagens mitsamt seinem Anhänger auf gerader Strecke zu weit nach rechts gekommen. Die rechte Fahrzeugseite geriet daraufhin auf die Bankette, wo der Kran immer weiter nach rechts fuhr und schließlich umkippte. 

Der große und tonnenschwere Ausleger des Fahrzeugs landete mitten auf dem Fuß- und Radweg, der neben der Bundesstraße verläuft. Glücklicherweise waren dort zum Unfallzeitpunkt trotz des guten Wetters keine Fußgänger oder Radfahrer unterwegs.

Nach dem Unfall wählten Zeugen sofort den Notruf und die zuständige Rettungsleitstelle alarmierte neben Rettungswagen und Notarzt auch die Freiwilligen Feuerwehren Tarp und Wanderup, da zunächst davon ausgegangen wurde, dass der Fahrer in der Kabine seines Fahrzeuges eingeschlossen ist. Dieser Umstand bestätigte sich aber zum Glück nicht.

Fahrer bleibt unverletzt

„Der Fahrer stand bei unserem Eintreffen neben dem Kran und es ging ihm offensichtlich gut“, berichtet Wanderups Gemeindewehrführer Michael Voß von den ersten Eindrücken an der Unfallstelle. Trotzdem wurde der Fahrer mit einem Rettungswagen zur Untersuchung in die Notaufnahme eingeliefert.

Der Kran war jedoch ausgerechnet auf die Seite gestürzt, auf der sich die Tanks für Diesel und Hydrauliköl befinden. „Einer der Dieseltanks ist in Folge des Unfalls Leck geschlagen. Die Undichtigkeit konnten wir aber schnell abdichten“, so Voß.

Sicherheitshalber wurde auch der Löschzug Gefahrgut des Kreises aus Schleswig angefordert, um den Inhalt des Dieseltanks abzupumpen und einen Umweltschaden zu verhindern.

Ob die beiden Tanks für Hydrauliköl mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 900 Litern dem Unfall standgehalten haben, steht momentan noch nicht fest. Dies wird sich vermutlich erst dann zeigen, wenn der Kran wieder aufgerichtet wird.

Bergung zieht sich hin

Doch die Bergung wird sich vermutlich noch mehrere Stunden hinziehen. Denn um den Kran mit einem Eigengewicht von rund 60 Tonnen bergen zu können, sind zwei weitere Kräne erforderlich.

Relativ schnell gelang indes die Bergung des Anhängers: Mit einem in der Nähe befindlichen Kran wurde dieser aus dem Graben gehoben und abtransportiert.

Die Bergungsarbeiten an der Unfallstelle dauerten bis zum späten Abend an. Für die Dauer der Bergungsarbeiten hatte die Straßenmeisterei eine Umleitung eingerichtet. Erst gegen 23 Uhr konnte die B200 wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Unfall

Ein Spezialkran konnte zumindest den Anhänger nach kurzer Zeit bergen.